30. April 2024

„Freude, schöner Götterfunken“: Beethovens Neunte im Original


© KHM-Museumsverband

Teile der Originalhandschrift von Ludwig van Beethovens Neunter Symphonie
zum 200-Jahr-Jubiläum der Uraufführung (7. Mai 1824) sind von 1. Mai  bis 1. Juli 2024 im Theatermuseum/Eroica-Saal, Palais Lobkowitz (Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien) zu besichtigen. Nähere Details.

Neben dieser kostbaren Leihgabe aus Berlin sind als weiteres Dokument der Entstehungsgeschichte ein Exemplar der Erstausgabe aus dem Besitz der Wiener Philharmoniker sowie als Dokument der Rezeptionsgeschichte das Handexemplar einer seltenen Faksimile-Ausgabe von Maestro Riccardo Muti zu sehen.

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Zum 200-Jahr-Jubiläum der Uraufführung von Beethovens Neunter Symphonie haben die Wiener Philharmoniker veranlasst, dass erstmals eine beeindruckende Auswahl unterschiedlicher Beispiele aus den 397 Seiten des Autographs in Wien präsentiert wird. Die Präsentation erfolgt in Kooperation mit dem Theatermuseum und der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz und wird von DDr. Otto Biba wissenschaftlich begleitet. 

Die Originalhandschrift von Beethovens Neunter Symphonie war schon bei Beethovens Tod aufgeteilt, einzelne Seiten wurden danach als Erinnerungsstücke weitergegeben. Von 1846 bis 1901 wurde die Handschrift annähernd vollständig in der heutigen Staatsbibliothek zu Berlin wieder vereinigt. Das meiste, das zur Vervollständigung gefehlt hat, befand sich bis 1901 in Wien. 
Die Präsentation will Verstehen und Wissen um die Niederschrift dieses Kunstwerkes vermitteln.  Die Idee, Schillers „Ode an die Freude“ zu vertonen, hat Beethoven während all der 32 Jahre begleitet, die er von der Ankunft in Wien bis zur Uraufführung der Neunten hier verbracht hat. Die Entstehung keines anderen seiner Werke ist über einen so langen Zeitraum mit Wien verbunden. 

Die Präsentation der Originalhandschrift erfolgt im Musikzimmer des Palais Lobkowitz, in dem Beethoven selbst oft musiziert hat. Diesen Gedanken greifen die Wiener Philharmoniker mit einer Kammermusik-Konzertreihe im Eroica-Saal auf.

„Aus den Dokumenten kann man ersehen, dass die Idee zur Gründung der Wiener Philharmoniker auch durch die Uraufführung der Neunten Symphonie entstanden ist. So spielten einige Musiker, die danach Gründungsmitglieder der Wiener Philharmoniker wurden, bei der vom Komponisten veranstalteten Uraufführung im Kärntnertortheater mit. Seit damals gab es eine kontinuierliche Pflege der Werke von Beethoven. Im Besonderen war Beethovens Neunte Symphonie daher immer von größter Bedeutung für das Orchester,“ so der Vorstand der Wiener Philharmoniker, Professor Daniel Froschauer.

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Begleitet wird die Präsentation durch Kammerkonzerte mit Mitgliedern der Wiener Philharmoniker:

Konzerttermine im Theatermuseum/Eroicasaal:

15. Mai
Lucas Stratmann: Violine
Adela Frasineanu: Violine
Benjamin Beck: Viola
Bernadette Kehrer: Violoncello

Ludwig van Beethoven: Streichquartett in a-Moll, op. 132

29. Mai
Ekaterina Frolova: Violine
Martina Miedl: Violine
Benjamin Beck: Viola
Peter Somodari: Violoncello

Ludwig van Beethoven: Streichquartett in B-Dur, op. 130 
Ludwig van Beethoven: Große Fuge, op. 133

12. Juni
Yamen Saadi: Violine
Thomas Küblböck: Violine
Sebastian Führlinger: Viola
Peter Somodari: Violoncello
Walter Auer: Flöte
Christoph Traxler: Klavier

Ludwig van Beethoven: Zwei Sätze der 6. Symphonie in F-Dur, op. 68 in der Fassung für Flöte und Klavier von Christian Gottlob August Bergt (1771-1837) 
Ludwig van Beethoven: Streichquartett in cis-Moll, op. 131

Konzertkarten. Programmänderungen vorbehalten.