2019年2月7日

Death of Prof. Herbert Schmid


© Historisches Archiv der Wiener Philharmoniker

Am 28. Jänner 2019 verstarb in Wien unser langjähriges Orchestermitglied Prof. Mag. Herbert Schmid, im 94. Lebensjahr. Er war Mitglied der Ersten Geigen und ist für die Wiener Philharmoniker über lange Zeit in ganz besonderer Weise von Bedeutung gewesen.

In Wien am 17. August 1925 geboren, kam Herbert Schmid aus einem der Musik sehr zugetanen Elternhaus; schon der Vater spielte auf Amateurbasis Violine. Bereits im Alter von drei Jahren bekam das Kind von der Mutter seine erste Viertelgeige und erhielt zuerst vom Vater, darauf in einer städtischen Musikschule Unterricht. Der Besuch der damaligen Musikakademie war ihm zwar bis Kriegsende nicht möglich, jedoch nahm sich der damalige Konzertmeister des Rundfunksymphonieorchesters seiner an. Eine von ihm als schicksalhaft genannte Begegnung mit unserem Konzertmeister Willi Boskovsky ermöglichte ihm die Aufnahme in dessen Klasse an der Akademie 1945 und in weiterer Folge den Abschluss des Studiums 1950.

Herbert Schmids weiterer Berufsweg führte ihn für einen längere Zeit an die Wiener Volksoper, wo er im „Orchester der Wiener Staatsoper in der Volksoper“ von 1952 bis 1964 als Primgeiger engagiert war. 1963 absolvierte er erfolgreich ein Probespiel für das Staatsopernorchester. Ab 1. November 1965 als aktives Mitglied der Wiener Philharmoniker auf der Prim tätig, erwarb sich Herbert Schmid mit seiner augenscheinlichen Akribie und Vertrauenswürdigkeit bald darauf eine bemerkenswerte Position. Von 1966 bis zu seiner Pensionierung leitete er den Überwachungsausschuss des Vereins, zusammen mit zwei jeweils wechselnden Kollegen – nach der damaligen Diktion als „Rechnungsprüfer“.

Er erhielt 1976 den Professorentitel, weiters das Goldene Verdienstzeichen des Landes Salzburg 1987, sowie den Ehrenring der Wiener Philharmoniker und das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, die beiden letzteren Auszeichnungen 1988. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand griff Prof. Schmid an der damaligen Musikhochschule sein Magisterstudium auf und erwarb 1990 mit einer Diplomarbeit über die Symphonie Nr. 4 von Anton Bruckner den Magister Artium.

Die Wiener Philharmoniker werden diesem stillen und dabei so bedeutenden Menschen, der von seiner Kunst wie seiner Arbeit längst nicht das Aufhebens gemacht hat, wie das beides verdient hätte, ein dankbares und anhaltendes Gedenken bewahren.