Retirement of Prof. Erich Schagerl

Erich Schagerl wurde am 9. Jänner 1953 in Wilhelmsburg, Niederösterreich, geboren. Erste Kontakte mit Musikinstrumenten hatte er ab seinem siebten Lebensjahr mit der Blockflöte und ab dem elften, in dem er erstmalig Violinunterricht erhielt. Nach der Hauptschule in Traisen besuchte der das Musisch-Pädagogische Realgymnasium in Krems, wo er 1971 mit Auszeichnung maturierte. In dieser Zeit hatte er auch begonnen, Klarinette und Saxophon zu spielen, und war in verschiedenen Formationen (Traismaurer Blasmusikverein, Kremser Jazzclub, Big Band Buchberger) tätig gewesen. Die studienmäßige Ausrichtung auf die Violine kam an der damaligen Wiener Musikhochschule in der Klasse unseres vormaligen Mitgliedes Prof. Franz Samohyl zur Geltung; wobei der Lebensunterhalt zum Großteil mit Auftritten in Big Bands bestritten wurde.

Erich Schagerl war von 1972 bis 1979 Mitglied im Franz Schubert-Quartett und konnte sich mit diesem Ensemble den Ersten Preis des Internationalen Streichquartettwettbewerbs in Stockholm für 1974 sichern, ebenso wie den Wiener Mozart-Interpretationspreis. Auch seine Tätigkeit als Konzertmeister im Kammerorchester der Niederösterreichischen Tonkünstler unter Bijan Khadem-Missagh ist zu erwähnen, ebenso wie die Mitgliedschaft im „Wiener Nonett“ (1978-1984) und die Begründung des „Concordia-Klaviertrios“.

Nach bestandenem Probespiel trat Erich Schagerl mit 1. März 1979 in das Wiener Staatsopernorchester ein, und wurde zum 1. September 1982 in den Verein Wiener Philharmoniker aufgenommen. Zuerst Mitglied der Sekundgruppe, avancierte er ab der Saison 1985-86 zum Primgeiger. Seine Bereitwilligkeit, auch Arbeiten innerhalb der philharmonischen Selbstverwaltung auf sich zu nehmen, hat Schagerl mit der Funktion des Ordnungswahrers (von 2002 bis 2005) und dem zusätzlichen Aufgabenbereich des Archivars (2003 bis 2004) dokumentiert. Damit nicht genug, ist er auch als Unterrichtender (Wiener Musikhochschule, Klasse in der Abteilung Pädagogik, 1980-1985) wie auch mit mehreren Kursen im In- und Ausland in Erscheinung getreten. Die kammermusikalischen Aktivitäten (Wiener Virtuosen, 1991 bis 2001; seit 1992 als Leiter des „Arcadia-Ensembles“) sowie solistische Auftritte, u.a. mit den „Slowakischen Streichersolisten“, sind hier ebenfalls anzuführen. Darüber hinaus hat sich Schagerl auch einen Ruf als äußerst geschickter Arrangeur von diversen Werken für Kammermusik wie auch für Orchester zu verschaffen gewußt. Als höchst vergnügliche Piecen haben sich Geburtstagsständchen für Nikolaus Harnoncourt, Marcel Prawy, Christa Ludwig und Seiji Ozawa erwiesen. Beiträge und Auftritte bei den Faschingskonzerten Ernst Ottensamers haben Schagerls Vielseitigkeit weiterhin unter Beweis gestellt.

Zur persönlichen Ausstattung des Jungpensionisten gehören sein Professorentitel, sowie Ehrungen von Bund und Ländern: das Silberne Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich wie der Republik, das Goldene Verdienstzeichen des Landes Salzburg, der Ehrenring der Wiener Philharmoniker; aber auch der Ehrenring der Gemeinde Sitzenberg-Reidling und eine Ehrenmitgliedschaft im Traismaurer Kammerorchester dürfen nicht unerwähnt bleiben. Prof. Schagerl ist seit 1979 verheiratet und Vater von zwei Töchtern.

Wir wünschen dem neuen Mitglied in Ruhe noch viel Tatkraft und Freude an der Musik als gut verträgliche Quintessenz neuen Lebensgefühls. Erich Schagerls Freundlichkeit und sein großes Herz für Humor und gute Laune, seine Hilfsbereitschaft bleiben in steter Erinnerung.