2018年10月16日

Short Tour to Paris


© Filip Waldmann

Am Dienstag, den 9. Oktober fand eine Kurz-Tournee der Wiener Philharmoniker nach Paris statt. Es ging dabei um eine weitere Aufführung des Programmes des zweiten Abonnementkonzertes unter Valery Gergiev, und zwar im Thêátre des Champs-Élysées. Das Programm mit drei Prokofjev-Werken wurde vom Solisten des Klavierkonzertes um eine Zugaben-Facette bereichtert: Denis Matsuev spielte von Sergeij Rachmaninow aus den Etudes-Tableaus op. 39 die Nr. 2. Das Orchester selbst geizte nach dem offiziellen Ende nicht mit einer Zugabe, man gab das von Maestro Gergiev häufig favorisierte „Panorama“ aus Tschaikowskys Ballett „Aschenbrödel“. — 

Einem mehrfach an den Chronisten herangetragenen Wunsch entsprechend sollen hier noch einige Lebensdaten von Denis Matsuev folgen.

Denis Leonidowitsch Mazujew / Matsuev wurde 1975 im sibirischen Irkutsk geboren, als Sohn einer Musikerfamilie. Schon früh wurde sein Vater sein erster Lehrer am Klavier, er erhielt weiteren Unterricht in Irkutsk bis 1990; als Stipendiat mit 16 Jahren konnte er in der Folge seine Ausbildung in Moskau ab 1991 fortsetzen. Seine Lehrer am dortigen berühmten Konservatorium waren ab 1994 Alexej Nasedkin, später Sergeij Dorensky. Eine Reihe von interationalen Preisen begleiteten schon seinen Ausbildungsweg (Johannesburg 1994; Internationaler Tschaikowsky-Wettbewerb Moskau und St. Petersburg 1998). Matsuev ist für seine Einspielungen von Werken insbesondere Sergej Rachmaninovs bekannt und gerühmt. Weiters hat Matsuev großes Interesse mit seinen Jazz-Interpretationen erregt, die er als unter dem Einfluß von Oscar Petersen stehend bezeichnet.

Mit administrativen Talenten ebenfalls ausgestattet ist Denis Matsuev mehrfach an Festival-Projekten sowohl in Russland als auch in Frankreich als künstlerischer Leiter bzw. Artistischer Co-Direktor beteiligt. Durch mehrere prestigeträchtige Auftritte (Einweihung des Neubaus des Mariinsky-Theaters in St. Petersburg; Olympische Winterspiele Sotschi, Abschlussfeier) hat er seinen Ruf als pianistischer Medienstar gefestigt. Er trägt u.a. den Titel „Volkskünstler Russlands“ und ist seit 2014 Sonderbotschafter der UNESCO.