2019年1月2日

Tour with Riccardo Muti


© Ben Morrison

Maestro Riccardo Muti verdanken wir das letzte Abonnementkonzert zur Dezembermitte, das aber noch weitere Termine mit einschloß. Mit ebendemselben Programm – Mozart und Bruckner – gab es ein Gesellschaftskonzert im Goldenen Saal am Donnerstag den 13. Dezember; an das Wochenende schloß sich eine kurze Tournee nach Deutschland an. Man konzertierte am 17. Dezember in der Münchener Philharmonie im Gasteig, am Folgetag in Berlin im dortigen Konzerthaus am Gendarmenmarkt und am Mittwoch, den 19. Dezember in der Kölner Philharmonie. Das Programm blieb dabei unverändert mit dem Mozartschen Konzert für Flöte und Orchester in G-Dur KV 313 und unserem Orchestermitglied Karl-Heinz Schütz als Solisten, sowie nach der Pause von Anton Bruckner mit der Symphonie Nr. 7 in E-Dur WAB 107. Karl-Heinz Schütz spielte als Zugabe nach seinem Konzert entweder von Claude Debussy „Syrinx“; oder alternativ von Arthur Honegger, „Danse de la Chevre“; beides Kompositionen für Flöte solo. – Die Transporte waren diesmal aufgrund der räumlichen Nähe keine Flüge sondern fast ausschließlich Bahnfahrten, was von den Orchestermitgliedern als durchaus willkommene Abwechslung goutiert worden ist. Eine Nachlese der November-Konzerttournee unter Franz Welser-Möst mit den sich daraus ergebenden personellen Konsequenzen war für den darauffolgenden Freitag, den 21. Dezember geplant, und zwar wieder im Berliner Konzerthaus. Jetzt hatte die natürlich nicht mit dem Muti-Programm identische Orchesterbesetzung für das Brahms-Programm (Konzert für Violine und Violoncello, mit Volkhard Steude und Peter Somodari als Solisten; Symphonie Nr. 2 in D-Dur op. 73) mit gewissen Rochaden erst einmal erzeugt zu werden. Die Musiker/innen hatten sich folgerichtig aufzuteilen in die „Heimfahrer“, die zum Dienst nach Wien heimflogen; in die „Berlin-Fahrer“ vulgo diejenigen, die schon im November in Japan und in China gewesen waren; und in die „Nachfahrer“, die aus Wien anfliegend, ja ebenfalls vom November her studiert waren. Nichtsdestotrotz gab es am Konzerttag in Berlin eine ausgiebige Auffrischungsprobe am Vormittag. Fast nicht nötig zu erwähnen ist, dass von solchen Truppenbewegungen völlig unanbhängig der Wiener Opernbetrieb mit seinen Vorgaben ebenfalls einteilungsmäßig zu funktionieren hatte. Diese vielleicht ungewöhnlich genaue Schilderung eines einzigen Tourneetages soll hier nur illustrieren, mit welcher Verantwortung und Akkuratesse eine Planung innerhalb der einzelnen Instrumentalgruppen für gewisse spezielle Terminaufgaben zu treffen ist. Manchmal mag es höherer Mathematik gleichkommen...

Im Berliner Konzerthaus glänzten dann nicht nur die beiden Solisten mit der ihnen eigenen Zugabe von Johan August Halvorsen, der Passacaglia für Violine und Violoncello nach der Suite g-Moll, HWV 432 von Georg Friedrich Händel; auch das Orchester hatte noch mit Johann Strauß, Rosen aus dem Süden, Walzer op. 388, sowie Eduard Strauß, Bahn frei, Polka schnell op. 45, zwei Encores parat.

Das Historische Archiv war an diesem Tag ebenfalls im Berliner Konzerthaus präsent, Dr. Silvia Kargl und Dr. Friedmann Pestel hielten einen Vortrag über die Orchestergeschichte. Dabei gab es auch einen Schwerpunkt auf Leonard Bernstein und jenes denkwürdige Konzert vom Oktober 1984 im damaligen Berliner „Neuen Schauspielhaus“, das zu dieser späten DDR-Periode gerade in vollem Goldschmuck renoviert bzw. neu erstanden war – eben das jetzige Konzerthaus. Eine Fotodokumentation von Eindrücken zur Zusammenarbeit mit Leonard Bernstein hatte das Historische Archiv ebenfalls bereitgestellt.