February 12, 2019

Mozart Festival Salzburg 2019


© Wolfgang Lienbacher

An den Ball der Wiener Philharmoniker unmittelbar anschließend folgte die alljährlich stattfindende Präsenz des Orchesters in Salzburg, zur „Mozart-Woche“ Ende Januar. Ein neuer Intendant – Rolando Villazon – und verschiedene andere Umstände machten diese Tage in der Mozartstadt zu einem interessanten Gegenpol im Vergleich mit den sonst in Salzburg abgehaltenen Festivals. Vorauszuschicken ist freilich, dass sich im Festspielbezirk derzeit durchgreifende Renovierungen ereignen. Im Großen Festspielhaus verhindern massive Umbauarbeiten den Betrieb und auch gleich nebenan eine für Festspielbesucher wohlbekannte Konditorei wie auch ein höchst renommierter Beherbungsbetrieb glänzten durch Geschlossenheit im Auftreten. – Es waren wie gewohnt drei Konzerte des Orchesters, die nun eben nicht im Großen Festspielhaus, sondern im benachbarten Haus für Mozart bzw. im Mozarteum stattfanden. 

Alle drei hatten ausschließlich Musik de Genius Loci im Programm. Bedauernswerterweise mußte Maestro Bernard Haitink seine Mitwirkung absagen, für ihn leitete daraufhin Adam Fischer das erste Konzert, ohne dabei freilich die Werkwahl zu verändern. Dieses Konzert fand am 26. Jänner statt, seine Programmpunkte waren die Symphonie in B-Dur KV 319; das Konzert für Violine und Orchester in A-Dur KV 219, mit der Solistin Janine Jansen; sowie die Symphonie in Es-Dur KV 543. Die Solistin bescherte dem Publikum noch eine Zugabe in Form einer Sarabande von Johann Sebastian Bach, aus der Partita Nr. 2, BWV 1004.

Das zweite Konzert fand unter der Leitung (nicht unter dem Dirigat, wie zu betonen ist) von Konzertmeister Rainer Honeck statt, und zwar im Großen Saal des Mozarteums am 30. Jänner. Zur Aufführung gelangten die Serendade in G-Dur KV 525 („Eine kleine Nachtmusik“) und dann drei Arien mit der Sopranistin Krassimira Stoyanova: aus „Le Nozze di Figaro“ KV 492 die Cavatina der Contessa Nr. 11 „Porgi amor“; aus „Il re pastore“ KV 208 die Arie des Aminta Nr. 10 „L’amerò, sarò costante“; sowie aus „La clemenza di Tito“ KV 621 das Rondo der Vitellia Nr. 23 „Non più di fiori“. Nach der Pause spielte das Orchester das Divertimento in B-Dur KV 287, die „Zweite Lodronische Nachtmusik“.

Mit der dritten Aufführung am 2. Feber kehrte man wieder über die Salzach in das Haus für Mozart zurück; Andrés Orozco-Estrada dirigierte das Adagio und die Fuge in c-Moll KV 546; die Maurerische Trauermusik KV 477; die Symphonie in g-Moll KV 183; sowie das Requiem in d-Moll für Soli, Chor und Orchester KV 626. Dabei wirkten mit der Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in der Einstudierung von Johannes Prinz; und die Solisten Elsa Dreisig (Sopran), Angela Browe (Alt), Mauro Peter (Tenor) und Adam Plachetka (Bass). Die sowohl in der Vorschau wie auch im Abendprogramm noch getauscht angegebene Abfolge der ersten zwei Stücke nutzte der Maestro zu einer launigen Ansage zu Beginn des Konzertes, die in der Aussage gipfelte: „Sie werden nicht ein Gramm weniger Musik bekommen!“.