10. Kammermusikkonzert in der Wiener Staatsoper 2017/18
Es ist nicht das erste Mal, dass vier Kontrabässe im philharmonischen Kammermusikzyklus auftreten. Diesmal hat das Ensemble Philbass sich in der Besetzung Christoph Wimmer, Alexander Matschinegg, Elias Mai und Gustavo d’Ippolito (letzterer von der Volksoper und eine sehr häufig und gerne gesehene Hilfe) präsentiert.
Das letzte, zehnte Konzert der Saison im Gustav Mahler-Saal der Staatsoper fand am 23. Juni 2018 statt, und hat in der Verschiedenartigkeit und Farbigkeit seiner Programmgestaltung geprunkt; auf wienerisch würde man sagen, die dicken Brummer hätten „alle Stückln g’spielt“.
Begonnen wurde mit dem australischen Komponisten Colin Bumbry, der erst heuer verstorben ist, mit seiner „Suite für vier Kontrabässe“, einem original für die Besetzung geschriebenen Werk. Das Ensemblemitglied Alexander Matschinegg hat daraufhin eine Schubert-Adaption von „Drei Walzer, D365 Nr. 33 und Nr. 15; D 146 Nr. 16“ und „Zwei Deutsche Tänze, D 783 Nr. 16 und Nr. 2“ vorgenommen. Von Enrique Granados hörte man weiters in der Bearbeitung von Ulrich Franck die „Andaluza op. 37 Nr. 5“; das letzte Stück vor der Pause war eine Auftragsarbeit des Ensembles an Georg Breinschmid, Kontrabassist und Bruder unseres Orchestermitgliedes Wolfgang Breinschmid: es benannte sich „Ghosts“ und sein Titel hat mit der dunklen Grundnatur des Kontrabasses zu tun“ wie es der Komponist im Programmblatt ausdrückt.
Die zweite Konzerthälfte begann mit Vier Venezianischen Tänzen anonymer Komponisten der Renaissancezeit, für Kontrabässe eingerichtet von Franz Pillinger. Eine weitere Bearbeitung von sehr populärer Musik folgte, Georges Bizets „Carmen-Phantasie“, gesetzt von Bernard Salles. Als offiziellen Schlusspunkt spielte man von Astor Piazolla fünf bekannte Tangos. – Der notengräberisch veranlagte Alexander Matschinegg hatte für eine passende Zugabe gesorgt: es handelte sich dabei um ein Werk des belgischen Kontrabassisten Jacques Vanheerenthal, einen „Choral“ aus seinem Werk „Varium et mutabile“.