7. Kammermusikkonzert in der Wiener Staatsoper 2017/18
Am Samstag, den 21. April 2018 fand das siebente Kammermusik-Konzert des Zyklus der Wiener Philharmoniker in der Staatsoper, im Gustav Mahler-Saal, statt. Der geschichtsträchtige Name des Ensembles, „Nicolai-Quartett“, steht für die vier Orchestermitglieder Wilfried Hedenborg und Benjamin Morrison (Violine), Gerhard Marschner (Viola) sowie Bernhard Hedenborg (Violoncello), die sich in dieser Matinee zweier Beethoven-Streichquartette aus seiner „mittleren“ Periode annahmen.
Eine komplette Aufführung aller drei „Rasumowsky-Quartette“ op. 59 hätte den Zeitrahmen gesprengt, also ging es im Regulärprogramm um die Nummern zwei und drei des Opus, als Zugabe wurde von der Nummer eins der zweite Satz, „Allegretto vivace sempre scherzando“, gebracht.
Die mannigfachen Reaktionen der zeitgnössischen Hörerschaft von 1806 (unter anderem wird auch die Sentenz „Flickwerk eines Wahnsinnigen“ immer wieder zitiert) sind heute nicht mehr in dieser Form nachzuvollziehen. Freilich ist auch der Entwicklungsstand dieser Art der Kammmermusik zu bedenken, der von Beethoven sowohl in technischer als auch in kompositorischer Hinsicht auf neue Ebenen gehoben wurde, indem sie schon von der Konzeption her das Niveau auf professionelle Musiker anhebt. Der Widmungsträger der Quartette, Graf Andrej Kyrillowitsch Rasumowsky (russischer Gesandter am Wiener Hof) ist von Beethoven auch für seine fünfte und sechste Symphonie in dieser Ehre bemüht worden.