8. Kammermusikkonzert in der Wiener Staatsoper 2017/18
Am Samstag, den 26. Mai 2018 fand im Gustav Mahler-Saal das achte Konzert im Kammermusik-Zyklus der Wiener Philharmoniker statt. Angetreten war das „Ensemble Violissymo“ mit einem Programm, das man als aus dem Nahbereich der Zweiten Wiener Schule bezeichnen kann.
Im heurigen Jahr, das insbesondere in Österreich vielfältigem Gedenken gewidmet ist, regen auch die vorgetragenen Stücke zu weiterführenden Überlegungen an: im Programmblatt wird richtig bemerkt, dass eine solche Werkzusammestellung vor achtzig Jahren in einem öffentlichen Konzert in Wien nicht möglich gewesen wäre. Anton von Webern galt als „entartet“, Karl Weigl und Alexander Zemlinsky standen aufgrund ihrer jüdischen Abstammung auf dem „Index“ und Felix Weingartner war der damals herrschenden Kaste ebenfalls alles andere als genehm.
Der Untertitel des Konzertes gab sich programmatisch mit „Wien 1900“ und tatsächlich sind die gebrachten Werke alle vier zwischen 1899 und 1906 entstanden. Man begann mit Anton Webern, dem „Langsamen Satz für Streichquartett“; darauf erklang von Karl Weigl, Kompositionsschüler von Alexander Zemlinsky und im Kreis von Arnold Schönberg verkehrend, „Ein Stelldichein“ op. 16 für hohe Stimme und Streichsextett. Dieselbe Besetzung benötigte die Komposition von Alexander Zemlinsky „Maiblumen blühen überall“; beide dieser Werke verwendeten Texte von Richard Dehmel.
Nach der Pause wurde von Felix Weingartner das Sextett für Kalvier und Streicher op. 33 gespielt. – Die Liste der Mitwirkenden ist diesmal aufgrund von Wechseln in der Besetzung bei den einzelnen Stücken besonders reichhaltig; den Reigen führte Namensgeber und Primarius Raimund Lissy an, weiters an den Violinen Petra Kovačič (Mitglied der Wr. Staatsoper) und Harald Krumpöck; sodann an der Viola Sebastian Führlinger und László Toma (dieser letztere Mitglied des Bühnenorchesters der Staatsoper); am Violoncello Péter Somodari und Wolfgang Härtel, am Kontrabass Iztok Hrastnik; unterstützt am Klavier von Srebra Gelleva von der Musikuni Wien; als Gesangssolistin fungierte Olga Bezsmertna von der Wiener Staatsoper.