5. Jänner 2017

Die Wiener Philharmoniker trauern um ihr Ehrenmitglied Georges Prêtre


© Terry Linke

Vorstand Andreas Großbauer: „Mit seinem Charme und seiner Liebenswürdigkeit bezauberte Georges Prêtre sowohl uns als auch das Publikum auf einzigartige Weise. Er hat uns bei jedem unserer gemeinsamen Konzerte herausgefordert. Es war eine unglaublich bereichernde Zusammenarbeit, die uns stets höchste Konzentration und Mut zum Risiko abverlangte. Ausgereifte, wunderbare Neujahrskonzerte 2008 und 2010 bleiben als einige der Höhepunkte ebenso unvergessen wie das Sommernachtskonzert Schönbrunn 2008. Sein legendäres ‚Ich liebe Dich‘, das er den Wiener Philharmonikern wiederholt und in unterschiedlichen Nuancen entgegen brachte, war nicht zuletzt eine Aufforderung, die uns zu künstlerischen Höhenflügen animiert hat. Unsere Gedanken sind nun bei seiner Witwe und bei seinem Enkel. Wir haben ihn geliebt.“

Die Zusammenarbeit von Georges Prêtre und den Wiener Philharmonikern umfasste fünf Jahrzehnte. Mit dem Walzer aus Charles Gounods Oper „Margarethe“ feierte er beim 23. Philharmonikerball am 17. Jänner 1963 sein Debüt am Dirigentenpult der Wiener Philharmoniker. Fast auf den Tag genau 50 Jahre später, am 13. Jänner 2013, leitete er sein letztes „Philharmonisches“ mit Werken von Beethoven, Strawinsky und Ravel. Zwischen 1963 und 1989 gab es eine Zäsur, ehe er bei den Salzburger Festspielen 1989 mit einer Aufführungsserie von „Tosca“ den Grundstein zu einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit rund 70 Konzerten legte.