28. März 2023

Gedenkstunde der Wiener Philharmoniker


© Julia Wesely

Am 28. März 2023 veranstalteten die Wiener Philharmoniker eine Gedenkstunde, um sich ihrer im Nationalsozialismus und in der Shoah verfolgten, vertriebenen und ermordeten Mitglieder und deren Familien zu erinnern. Sie fand vor dem Haus des ehemaligen Konzertmeisters Arnold Rosé und seiner Familie in der Pyrkergasse 23, 1190 Wien, statt. Die Gedenkstunde fand unter Mitwirkung des Vorstands der Wiener Philharmoniker, Prof. Daniel Froschauer, eines Bläserensembles der Wiener Philharmoniker, des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, des Oberkantors Shmuel Barzilai sowie der Amtsführenden Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, Mag. Veronica Kaup-Hasler, statt. 

In Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, den Vorsitzenden des Vereins „Steine des Gedenkens für die Opfer der Shoah“, DI Thomas Breth und Mag. Gerhard Burda sowie dem Kulturamt der Stadt Wien gaben die Wiener Philharmoniker 17 Gedenksteine in Auftrag, die seit dem Frühjahr 2022 vor den letzten Wohnorten der Opfer, die im Historischen Archiv der Wiener Philharmoniker als ihre Adressen verzeichnet sind, verlegt wurden. 

„Unser Gedenken soll ein deutliches und sichtbares Signal gegen das Vergessen sein und dazu beitragen, all unseren Kollegen jene Würde zurückzugeben, die ihnen einst versagt wurde. Wir sind uns bewusst, dass wir heute auch im Bereich der Kultur nicht davor gefeit sind, dass sich Unrechtsstrukturen ähnlich wie jene von damals wiederholen können. Diese Gedenkstunde haben wir bewusst an jenen Tag gesetzt, an dem sich der Geburtstag der Wiener Philharmoniker zum 181. Mal jährt. Sie weist aber auch in die Zukunft und ist als Appell an gegenwärtige und künftige Generationen von Musikerinnen und Musikern zu verstehen, wachsam zu bleiben sowie gesellschaftliche und demokratische Verantwortung wahrzunehmen“, so Daniel Froschauer, Vorstand der Wiener Philharmoniker.

Bläserensembles der Wiener Philharmoniker: Dietmar Küblböck, Kelton Koch, Mark Gaal und Hannes Ettlinger
Programm:
„Vollendet ist das große Werk“ aus die Schöpfung (Hob. XXI:2) von Josef Haydn
Doppelfuge von Johann Georg Albrechtsberger