Konzerte mit Orozco-Estrada in Budapest und Paris
Das Programm des letzten Abonnementskonzertes unter Andrés Orozco-Estrada wurde auch auf zwei kurzen, in den philharmonischen Alltag eingeschobenen Reisen aufgeführt.
Das erste der Konzerte fand gleichsam als Voraufführung am Freitag, den 6. April in Budapest in der dortigen Béla Bartók National Concert Hall statt. Nach den Klavierkonzerten von Beethoven (Nr. 3 in c-Moll op. 37) und Béla Bartók (Nr. 2) mit „unserem“ Yefim Bronfman geizte dieser nicht mit einer Zugabe (Frédéric Chopin, Etüde op. 10 Nr. 3). Nach der Pause als Schlusspunkt nach Strawinsky’s Petruschka-Suite konnte sich das Publikum ebenfalls eine solche erklatschen, die dann aus Michail Iwanowitsch Glinkas Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmilla“ bestand.
Bronfman feierte in der Folge seinen „runden“ Geburtstag am Dienstag, den 10. April mit dem Orchester in Paris, wo man im Thêátre des Champs-Elysèes gastierte. Unerwartete Widrigkeiten erlebte die zweite Reisegruppe des Orchesters auf dem Flughafen Charles de Gaulle nach der Ankunft, nämlich einen längeren Aufenthalt vor dem Transport in die Stadt; die bereits im Bus sitzende Gruppe wurde wieder hinausgewiesen und in einen sicheren Bereich dirigiert. Es ging dabei um großräumige Absperrungen und die kontrollierte Sprengung eines vazierenden Gepäckstückes. Die ansonsten übliche und auch immer sehr sinnvolle Sitzprobe in der Halle mußte deshalb aufgrund der Zeitknappheit entfallen. Trotz solcher Fährnisse ging das Konzert selbst dann ohne weitere Verzögerungen über die Bühne, und nach der Solistenzugabe (diesmal eine Arabeske von Robert Schumann) und ebensolchem Orchester-Encore wie in Budapest konnte man dem so geschätzten und liebenswürdigen Yefim Bronfman zu seinem stolzen Sechziger gratulieren; wobei wir uns hoffentlich noch viele wunderbare Begegnungen mit ihm wünschen dürfen.