22. Jänner 2020

Ludwig van Beethoven und die Wiener Philharmoniker


© Filip Waldmann

Im Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 wird Andris Nelsons den Beethoven-Symphonien-Zyklus in Paris, Hamburg, München und Wien (2x) dirigieren. 

Beethoven-Zyklus in Paris

Beethoven-Zyklus in Hamburg

Beethoven-Zyklus in München

Beethoven-Zyklus in Wien

Zusätzliche Beethoven-Konzerte

In der 178jährigen Geschichte der Wiener Philharmoniker nehmen die Werke Beethovens einen zentralen Stellenwert ein. Als die Wiener Philharmoniker am 28. März 1842 ihr erstes Konzert spielten, war Ludwig van Beethoven zwar fast auf den Tag genau schon 15 Jahre tot. Doch die Verbindung reicht nicht zuletzt durch die Teilnahme von Mitgliedern der Gründergeneration der Wiener Philharmoniker an Uraufführungen und durch persönliche Freundschaften tatsächlich bis zu Beethoven persönlich zurück.

So wirkten nach aktuellem Forschungsstand mehrere spätere Philharmoniker bei der vom Komponisten veranstalteten Uraufführung der 9. Symphonie am 7. Mai 1824 im Wiener Kärntnertortheater mit. Sie waren dort im Orchester der Hofoper engagiert. Mit der Gründung 1842 wurde die Mitgliedschaft im Hofopernorchester Voraussetzung für die Aufnahme bei den Wiener Philharmonikern.

Doch auch für die 15 Jahre zwischen Beethovens Tod und dem ersten Konzert der Wiener Philharmoniker gibt es Kontinuitäten. 1833 rief der Kapellmeister und Komponist Franz Lachner den ersten sinfonischen Konzertzyklus mit Musikern des Orchesters der Hofoper ins Leben, in dessen Mittelpunkt wiederum Aufführungen von Werken Beethovens standen.

Im Gründungskonzert der Wiener Philharmoniker am 28. März 1842 erklang als Hauptwerk Beethovens 7. Symphonie unter der Leitung Otto Nicolais, der bis zu seinem Weggang aus Wien 1847 noch die 1., 3., 4., 5., 6. und 9. Symphonie dirigierte. Beethovens 7. Symphonie erklang auch im ersten Abonnementkonzert der Wiener Philharmoniker im Jänner 1860 unter Carl Eckert. 

In den 1870er Jahren hatten die Wiener Philharmoniker noch einmal Kontakt zur Familie Beethoven, als sie die Witwe von Beethovens Neffen und Erben Karl finanziell unterstützten. Der Briefwechsel mit Caroline Naske-Beethoven wird im Historischen Archiv der Wiener Philharmoniker aufbewahrt.

Otto Dessoff, Dirigent der Abonnementkonzerte von 1860 bis 1875, war der erste von bislang zwölf Dirigenten in der Geschichte des Orchesters, der alle neun Symphonien Beethovens dirigierte. Die anderen sind Hans Richter, Clemens Krauss, Hans Knappertsbusch und Leonard Bernstein. Dazu kommen die Dirigenten der Beethoven-Symphonien-Zyklen, in denen unter einem Dirigenten alle neun Symphonien in mehreren Konzerten an einem Ort aufgeführt werden.

Felix Weingartner dirigierte 1918 im Wiener Musikverein den ersten von bislang 16 Beethoven-Zyklen in der Geschichte des Orchesters. 1948 folgte Wilhelm Furtwängler in London, 1956 Carl Schuricht in Lyon, 1987/88 Claudio Abbado in New York, Tokio und Paris, 2001/2 Simon Rattle in Berlin, Tokio und Wien (2x), 2008-2013 Christian Thielemann in Wien, Paris, Berlin, Tokio und Moskau.

Im Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 wird Andris Nelsons den Beethoven-Symphonien-Zyklus in Paris, Hamburg, München und Wien (2x) dirigieren. 

Beethoven-Zyklus in Paris

Beethoven-Zyklus in Hamburg

Beethoven-Zyklus in München

Beethoven-Zyklus in Wien

Zusätzliche Beethoven-Konzerte

Das Historische Archiv begleitet den Zyklus 2020 in diesen Orten sowie in Beethovens Geburtshaus in Bonn und in Baden-Baden mit dem Vortrag: „Historische Wege zum Zyklus – der Zyklus unterwegs: Die Wiener Philharmoniker und Beethovens neun Symphonien“. 

Zusätzlich widmet die Wiener Staatsoper den Kammermusik-Zyklus der Wiener Philharmoniker 2019/20 ausschließlich Werken Beethovens.

Kammermusik-Zyklus

Gesamtaufnahmen auf Tonträger wurden von Karl Böhm, Hans Schmidt-Isserstedt, Leonard Bernstein, Claudio Abbado, Simon Rattle, Christian Thielemann und aktuell Andris Nelsons geleitet.