15. Jänner 2018

Neujahrskonzert 2018 mit Riccardo Muti


Das diesjährige Neujahrskonzert hat in der Zählung das 77. solche dargestellt und war in seiner Leitung Maestro Riccardo Muti anvertraut. Für Muti war es das fünfte Mal, den großen Bogen der Musik der Sträuße zu präsentieren und auch aus deren Umfeld Beispiele zu bringen. Seinen Einstand hatte der Maestro zum Jahreswechsel 1993 gehabt, und dieses Konzert auch noch in den Jahren 1997, zum Jahrtausendwechsel 2000 sowie 2004 dirigiert. Zwei Akzentuierungen sind hier hervorzuheben, unter deren Berücksichtigung das aktuelle Programm zusammengestellt worden ist. Einerseits naheliegend ist ein Bezug auf Italien nahestehende Werke, und weitere vier Stücke, die um 1867 und 1868 entstanden sind, also in dieser Zeit ihren 150. „Geburtstag“ feiern. Insgesamt sind 19 Musikstücke aufgeführt worden, davon sieben erstmalig in einem Neujahrskonzert, deren Ablauf hier kurz angeführt werden soll.

Johann Strauß Sohn, Einzugsmarsch aus der Operette „Der Zigeunerbaron“
Josef Strauß, „Wiener Fresken“, Walzer, op. 249
Johann Strauß Sohn, „Brautschau“, Polka française, op. 417
Johann Strauß Sohn, „Leichtes Blut“, Polka schnell, op. 319
Johann Strauß Vater, „Marien-Walzer“, op. 212
Johann Strauß Vater, „Wilhelm-Tell-Galopp, op. 29b

Franz von Suppé, Ouvertüre zur Operette „Boccaccio“
Johann Strauß Sohn, „Myrthenblüten“, Walzer, op. 395
Alphons Czibulka, „Stephanie-Gavotte“, op. 312
Johann Strauß Sohn, „Freikugeln“, Polka schnell, op. 326
Johann Strauß Sohn, „G’schichten aus dem Wienerwald“, Walzer, op. 325;
Zither-Solo: Barbara Laister-Ebner
Johann Strauß Sohn, „Fest-Marsch“, op. 452
Johann Strauß Sohn, „Stadt und Land“, Polka Mazur, op. 322
Johann Strauß Sohn, „Un ballo in maschera“, Quadrille, op. 272
Johann Strauß Sohn, „Rosen aus dem Süden“, Walzer, op. 388
Josef Strauß, „Eingesendet“, Polka schnell, op. 240.

Als Zugaben wurden von Johann Strauß Sohn „Unter Donner und Blitz“, Polka schnell op. 324 und in der Folge noch zwei weitere Werke gegeben, deren genauere Titel als bekannt vorauszusetzen sind.

Wie in den vergangenen Jahren ist der Hauptsponsor der Wiener Philharmoniker, die Firma ROLEX, mit der exklusiven Sponsorenschaft des Neujahrskonzertes betraut, und die Vermarktung auf dem TV-Sektor wird wieder von der Luzerner Firma Highlight-Events wahrgenommen.

Wie in den vergangenen drei Jahren haben sich die österreichischen Gärtner und Floristen in Zusammenarbeit mit den Wiener Stadtgärten unter der Leitung ihres Direktors Rainer Weisgram um den Blumenschmuck des Goldenen Saales gekümmert, für deren optisch (und auch olfaktorisch) so reizvolle Bemühungen hier herzlich gedankt sein soll. Es waren abermalig alle Blumen (etwa 30.000) entsprechend den Angaben der Wiener Stadtgärten mit dem Blumengütesiegel „Fair Flowers Fair Plants“ (FFP) zertifiziert.

Die TV-Übertragung des ORF feierte diesmal ihr 60jähriges Jubiläum, es agierten abermalig 17 Kameras und der Einfallsreichtum an den Einstellungen der Bildregie war dem erstmalig im Einsatz stehenden Regisseur Henning Kasten zu verdanken; Barbara Rett hielt in bewährter Manier die Moderation. Die Distribution auf 95 TV-Stationen hat im Vergleich zum Vorjahr einen numerischen weiteren Anstieg zu verzeichnen; wobei man hier allerdings auch fluktuierende Landesteilnahmen zu konstatieren hat. So stehen der im Gegensatz zum Vorjahr nicht mehr stattfindenden Übertragung etwa nach Malta, Palau, Panama, Bangladesh oder Mozambique neue Teilnehmer wie Argentinien, Bolivien, Chile, Guyana und Haiti gegenüber. Mag dieser Mittel- und Südamerikanische „Zugewinn“ wohl auf die vorjährige Leitung des Neujahrskonzertes von Gustavo Dudamel zurückzuführen sein?! Nach wie vor gilt die Verbreitung in Europa als flächendeckend, von Weißrussland wie in den Vorjahren abgesehen. Amerika ist in der aktuellen Auflistung mit 25, Asien und Ozeanien mit 18 und Afrika immerhin mit fünf Positionen vertreten.

Wie schon gewohnt sind auch die zwei dem Neujahrskonzert vorgelagerten Aufführungstermine anzuführen, einmal die so genannte „Voraufführung“ am 30. 12. vormittags und weiters das „Silvester-Konzert“ am Vorabend um 19:30 Uhr. Die Voraufführung, das gewesene „Bundesheerkonzert“, hat nach wie vor den der österreichischen Landesverteidigung gewidmeten Zweck. Daneben werden aber wesentliche Teile des Saales mit ihrem Verkaufserlös traditionell einer karitativen Verwendung zugeführt.

Die Spende von 100.000 Euro ist in diesem Jahr zum Anteil von 25.000 Euro an die Diakonie Flüchtlingshilfe weitergeleitet worden, die restlichen drei Viertel werden abermalig der Spendenplattform Licht ins Dunkel vergeben, von deren verschiedenen Hilfsprojekten diejenigen für die Schmetterlingskinder und die CliniClowns Austria Erwähnung zu finden haben.