31. Jänner 2023

Zum Ableben von Prof. Eckhard Seifert


Die Nachricht vom Ableben Eckhard Seiferts am 21. Jänner hat uns alle sehr betroffen gemacht. Geboren am 1. März 1952 in Weyer, Oberösterreich, führte sein Studienweg über Prof. Jaroslav Suchy am Mozarteum Salzburg zu Prof. Franz Samohyl an der damaligen Wiener Musikakademie, heute Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Bereits mit 20 Jahren gewann er das Probespiel für eine Primstelle im Orchester der Staatsoper und wurde 1975 Stimmführer der ersten Geigen. In dieser Funktion war er den Kollegen und auch dem Publikum über Jahre vertraut und so etwas wie ein Markenzeichen des Orchesters geworden. Eckhard Seifert war neben seiner Tätigkeit im Orchester einer der engagiertesten Kammermusiker, Primgeiger im Seifert-Quartett (1976-1980), Konzertmeister der Wiener Streichersolisten. Von 1980 bis 2012 war er Mitglied des Küchl-Quartetts und von 1990 bis 2012 des Wiener Ring-Ensembles. In diesen Jahren wirkte er bei zahlreichen Tonaufnahmen mit, wie einer Gesamteinspielung aller Beethoven- und aller großen Mozart-Streichquartette sowie einer Vielzahl von Haydn-Quartetten. Sieben Jahre lang spielte er auf einer Violine von Antonio Stradivari aus dem Jahr 1727, die dem Orchester von der Dkfm. Angelika Prokopp Privatstiftung leihweise zur Verfügung gestellt wird.

Im Jahr 1999 erhielt er das Goldene Verdienstzeichen des Landes Salzburg, 2002 wurde ihm vom Bundespräsidenten Dr. Thomas Klestil der Berufstitel „Professor“ verliehen. Zur gleichen Zeit erhielt er den Ehrenring der Philharmoniker und 2012 von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

Mit Eckhard Seifert verlieren die Wiener Philharmoniker ein Mitglied, das über Jahrzehnte die Qualität und den künstlerischen Ruf des Orchesters mitgetragen und mitgestaltet hat, sein Leben galt nie der Bequemlichkeit, sondern dem Anspruch unseres Gründers Otto Nicolai gerecht zu werden, gemeinsam und an sich selbst immer nach dem Besten zu streben.