31. Jänner 2023

Zum Ableben von Prof. Heinz Hanke


Am 10. Jänner 2023 ist unser langjähriger Kollege Prof. Heinz Hanke im 82. Lebensjahr verstorben. Am 13. April 1941 in Wien geboren, begann er seinen musikalischen Lebensweg bereits im Alter von 6 Jahren als Mitglied der Wiener Sängerknaben. Er studierte Violine am Konservatorium der Stadt Wien bei Prof. Herta Binder und Prof. Kurt Hirschkron. 1964 erhielt er sein erstes Engagement als Primgeiger beim Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester und wurde bereits zwei Jahre später am 1. September 1966 Mitglied der Sekundgruppe des Staatsopernorchesters. Bis zur Aufnahme in den Verein Wiener Philharmoniker mit 1. März 1973 musste er wie viele Kollegen seiner Generation etliche Jahre warten. Neben der Tätigkeit im Orchester spielte er Kammermusik unter anderem im Wiener Streichquartett, dem Akademie Ensemble und dem Seifert Quartett.

Neben dem Berufstitel Professor wurde ihm vom Bundespräsidenten das Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich verliehen, das Land Salzburg ehrte ihn mit dem Goldenen Verdienstzeichen und die Wiener Philharmoniker verliehen ihm den Ehrenring.

Darüber hinaus widmete sich Heinz Hanke mit großer Hingabe seinen Hobbies. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Studium der lateinischen Sprache, dem Klavierspiel und war ein glühender Verehrer seines geigerischen Idols Jascha Heifetz. Seine Sammlerleidenschaft erstreckte sich aber neben den Aufnahmen dieses Jahrhundertgeigers auch auf eine viel erdigere Ebene, er besaß eine nicht unbedeutende Whisky-Sammlung, die er ausgewählten Freunden gerne präsentierte. Als begeisterter Radsportler besaß er ein hochkarätiges Rennrad, die sogenannte „Goldmaschine“.  Neuengagiert in der Sekundgruppe hatte auch ich die „Pflicht“, mit ihm eine zweitägige Radtour zu unternehmen und dabei die Ehre, einen Teil der Strecke auf der „Goldenen“ fahren zu dürfen. Für Heinz war das Orchester wie eine zweite Familie, er war ein stets hilfsbereiter Kollege mit einem Hang zu feiner Komik, seine Imitationen bedeutender Dirigenten, allen voran Sir Georg Solti, sind allen, die sie erleben durften, unvergesslich. Er war ein Philharmoniker mit Leib und Seele.