1. Ausstellung
200. Jahrestag der Uraufführung der 9. Symphonie von Beethoven
Die Uraufführung dieses Meisterwerks fand am 7.5.1824 im Kärntnerthortheater, der Wiener Hofoper statt. Ludwig van Beethoven war an der Leitung beteiligt.
Die Allgemeine Theaterzeitung schrieb am 1. Mai 1824: „Herr Schuppanzigh hat die Leitung des Orchesters, Herr Kapellmeister Umlauf die Leitung des Ganzen übernommen, an welcher aber Herr van Beethoven selbst Theil nehmen wird.“
Die Orchestermusiker kamen aus dem Hofopernorchester, ergänzt um weitere Musiker aus Wien. 18 Jahre später gründeten die Musiker des Hofopernorchesters die philharmonischen Konzerte, in denen im März 1843 wieder die 9. Symphonie aufgeführt wurde. Zwei der Musiker wurden bereits 1824 in einem Konversationsheft Beethovens genannt. Die Wiener Philharmonikern haben die 9. Symphonie mehr als 200-mal aufgeführt. In dieser Ausstellung präsentieren wir themenorientierte Gegenstände aus dem Bestand des Historischen Archivs.
Partitur vom Verlag B. Schott’s Söhne
Die Partitur wurde 1860 vom Verlag B. Schott’s Söhne zusammen mit den Orchesterstimmen für die philharmonischen Konzerte nach Wien gesendet. Diese wurden vermutlich am 12.1.1862 und bei weiteren neun Konzerten der Wiener Philharmoniker unter dem Dirigat von Otto Dessoff verwendet.
Partitur vom Verlag Breitkopf & Härtel
Diese Partitur ist im Rahmen der ersten Beethoven-Gesamtausgabe (1862-1865) erschienen. Am Beginn der Partitur ist ein handschriftliches Aufführungsverzeichnis 1843-1929 eingelegt. Der erste Teil der Aufstellung wurde vermutlich 1885 nachgetragen.
Programmzettel für das Konzert unter dem Dirigat von Otto Nicolai vom 19. März 1843
Otto Nicolai (1810-1849), Gründer der Wiener Philharmoniker, dirigierte die 9. Symphonie am 19. März 1843 zum ersten Mal in einem Konzert der Wiener Philharmoniker.
Programmzettel für das Konzert unter dem Dirigat von Otto Dessoff vom 12. Jänner 1862
Am 12. Jänner 1862 wurde die 9. Symphonie zum ersten Mal im Rahmen der Abonnementkonzerte der Wiener Philharmoniker aufgeführt. Otto Dessoff (1835-1892) war Dirigent der Abonnementkonzerte der Wiener Philharmoniker von 1860 bis 1875.
Programmzettel für das Konzert unter dem Dirigat von Hans Richter vom 6. Jänner 1880
Hans Richter (1843–1916) war Dirigent von mehr als 240 philharmonischen Konzerten zwischen 1875 und 1898 und dirigierte die 9. Symphonie Beethovens mit den Wiener Philharmonikern 9-mal.
Programmzettel für das Konzert unter dem Dirigat von Gustav Mahler vom 18. Februar 1900
Von 1898 bis 1901 war Gustav Mahler (1860–1911) Abonnementdirigent der Wiener Philharmoniker. Die 9. Symphonie führte er am 18./22. 2.1900 und am 27.1.1901 mit den Wiener Philharmonikern auf.
Programmzettel für das Konzert unter dem Dirigat von Gustav Mahler vom 22. Februar 1900
Das Neue Wiener Tagblatt berichtete am 23. Februar 1900: „Einen ganz besonderen Eindruck machten der langsame Satz und das Scherzo, in dem, wie auch schon früher immer unter Richter, auch diesmal der erste und zweite Theil nicht wiederholt wurden. Nach diesen virtuos gespielten Satze mußten sich sämmtliche Musiker von den Sitzen erheben, um den rauschenden Beifall zu quittiren.“
Programmzettel für das Konzert unter dem Dirigat von Gustav Mahler vom 27. Jänner 1901
Die Neue Freie Presse berichtete am 29. Jänner 1901: „Am Schlusse der Aufführung wurde Herrn Mahler von den Mitwirkenden eine stürmische Ovation bereitet.“
Brief von Leonard Bernstein an die Wiener Philharmoniker am 5. September 1979
Unter dem Dirigat von Leonard Bernstein wurde die 9. Symphonie am 2. September 1979 in der Wiener Staatsoper anlässlich der Eröffnung der UNO-City in Wien aufgerührt. Leonard Bernstein verfasste den Brief an die Wiener Philharmoniker am 5. September 1979: „An alle meine Kollegen der Wiener Philharmoniker: Brüder!...“
Dirigenten der bisherigen Aufführungen von Beethovens 9. Symphonie mit den Wiener Philharmonikern
- Otto Nicolai (1843, 1846)
- Carl Eckert (1859)
- Otto Dessoff (1862, 1864, 1867, 1870, 1872, 1873, 1875)
- Hans Richter (1880, 1882, 1883, 1885, 1889, 1891, 1892, 1893, 1897)
- Gustav Mahler (1900, 1901)
- Joseph Hellmesberger (1903)
- Franz Schalk (1905, 1907, 1927 1928)
- Felix Weingartner (1910, 1911, 1912, 1913. 1914, 1917, 1918. 1920, 1923, 1925, 1927, 1933, 1935, 1937)
- Hermann Schmeidel (1921)
- Richard Strauss (1923; Laut Programm wurden nur die ersten 3 Sätze aufgeführt.)
- Alois Pachernegg (1927)
- Wilhelm Furtwängler (1929, 1930, 1931, 1934, 1936, 1937, 1940, 1942, 1948, 1949, 1951, 1952, 1953)
- Arturo Toscanini (1934)
- Hans Knappertsbusch (1938, 1939, 1941)
- Oswald Kabasta (1939)
- Karl Böhm (1943, 1944, 1951, 1955, 1964, 1965, 1971, 1973, 1977)
- Josef Krips (1945, 1946, 1947, 1948, 1968)
- Clemens Krauss (1947)
- Herbert von Karajan (1947, 1949, 1958, 1960, 1963)
- Bruno Walter (1948, 1955)
- Carl Schuricht (1956)
- Paul Klecki (1962)
- George Szell (1969)
- Leonard Bernstein (1970, 1979)
- Rafael Kubelik (1970)
- Claudio Abbado (1986, 1987, 1988)
- Georg Solti (1990)
- Zubin Mehta (1995, 2016)
- Simon Rattle (2000, 2001, 2002)
- Christian Thielemann (2003, 2010, 2013, 2017)
- Gustavo Dudamel (2013)
- Franz Welser-Möst (2014)
- Andrís Nelsons (2018, 2020)
- Riccardo Muti (2020)