5. Die Moderne Ära

Die Wiener Philharmoniker sind nicht bloß ein begehrter „Kulturexportartikel“ Österreichs, sondern Botschafter des mit Musik untrennbar verbundenen Gedankens von Frieden, Humanität und Versöhnung.

Wiener Philharmoniker mit Herbert von Karajan Vergrößern Wiener Philharmoniker mit Herbert von Karajan

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs setzte das Orchester seine 1933 begonnene Linie fort und band alle bedeutenden Dirigenten an sich. Einen besonderen Stellenwert in der Orchestergeschichte nach 1945 nimmt die Zusammenarbeit mit den beiden Ehrendirigenten Karl Böhm und Herbert von Karajan sowie mit Ehrenmitglied Leonard Bernstein ein.

Schallplatten- und Filmaufnahmen, Konzertreisen in alle Welt, die Teilnahme an den bedeutendsten Festivals - die Wiener Philharmoniker entsprechen vollkommen den Anforderungen des heutigen multimedialen Musik„betriebs“ und setzen doch individuelle Akzente, wie etwa mit dem Neujahrskonzert, mit ihrer dominierenden Rolle bei den Salzburger Festspielen oder mit ihren „Wiener-Philharmoniker-Zyklen“ in New York, Japan und Köln bzw. mit dem „Euro-Zyklus“ (je zwei bis drei Abonnementkonzerte in London und Paris).

Trotz dieser Anpassung an moderne Anforderungen gehen sie nicht von traditionellen Prinzipien ab: Sie stützen sich auf Selbstverwaltung, und seit 1860 bilden die Abonnementkonzerte die künstlerische, organisatorische und finanzielle Basis ihrer Tätigkeit. Die Wiener Philharmoniker sind nicht bloß ein begehrter „Kulturexportartikel“ Österreichs, sondern Botschafter des mit Musik untrennbar verbundenen Gedankens von Frieden, Humanität und Versöhnung. Im Jahr 2012 wurden die Wiener Philharmoniker zum Goodwill Ambassador der IIASA (International Institute for Applied Systems Analysis) ernannt. Für ihre künstlerische Leistungen erhielten sie zahlreiche Preise, Schallplatten in Gold und Platin, nationale Auszeichnungen sowie die Ehrenmitgliedschaft vieler kultureller Institutionen.

Herbert von Karajan, Mitropoulos und Bernstein, 1959 Vergrößern Herbert von Karajan, Dimitri Mitropoulos und Leonard Bernstein, 1959